Dynamite Baits

16 Mai, 2018 | Karpfen | Artikel

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Alex Hager spricht über seine neueste Karpfenangeln

 

Jaja, wenn man irgendwann soweit ist, dass man sich mit aller Gewalt irgendwelche anglerischen Prüfungen sucht, um sich dann selbst bei etwaigen Erfolgen auf die eigene Schulter klopfen zu können, hat man einen gewissen Grad an Willenlosigkeit erreicht. Wenn dann allerdings die beinharte Gnadenlosigkeit des erwählten Gewässers auch bei einem selbst keine Ausnahmen macht, ist man sich seiner Bereitschaft dem Endgegner gegenüber zu treten, dann nicht mehr so sicher.

Alex Hager

Alex Hager mit seinem 59lb common

 

Die letzten Jahre am Skelettwasser waren bedingt durch garstiges Unterholz, launischen Bewohnern und gelegentlichen Besuchern humanoiden Ursprungs alles andere als ein Honiglecken, was mich aber dennoch hin und wieder zu einem gutem Fisch kommen ließ.

Aber dieses Jahr schien ich nicht in die Bahnen zu kommen. Nachdem der gefühlte Winter extrem lange ins Frühjahr reinzüngelte, waren die Bedingungen, da jetzt bald zu einem ordentlichen Schwein zu kommen, wahrlich nicht die Besten und ich habe mir mal in aller Ruhe die ersten 10 Nächte pieperlos blank gesessen. OK, auch sonst waren die Fänge der Kollegen eher in die Kategorie „nicht vorhanden“ oder äußerst sporadisch einzuordnen, was dir zwar anfangs mental hilft, früher oder später jedoch keine Relevanz mehr besitzt. Im Endeffekt zählt nur der Saugdepp, der bei dir selbst auf der Matte liegt. Wenn sich rundherum natürlich dumm gefangen wird und du der einzige bist, der nicht fängt, kann dies eine zerstörerische Wirkung für den eigenen Geist haben. Gottseidank ist das am Skelettwasser nicht so. Nie. Weil eben Endgegner. Für jeden…

 

Alex Hager

Ist man sich dessen nach mehreren Jahren bewusst, wird das Blanken zwar verständlicher, macht´s aber auch nicht erträglicher. Für mich zumindest nicht. Auch wenn wir erst Ende April hatten und unter Wasser nach wie vor erst langsam Leben ins Spiel kam. Was kümmert mich der Unfug? Ich will endlich fangen und habe ich mich alleine und mit meinem Swimpartner Tintifax wirklich bemüht, wie wenn´s kein Morgen gäbe. Irgendwann waren wir dann schon so verzweifelt, dass wir begonnen haben, Temperaturen in den unterschiedlichen Wasserschichten zu messen, um uns möglicherweise irgendeinen Reim draus machen zu können. Die Sonne nagelte seit Tagen vom Himmel, der Wind blies wie über der Beringsee und an der Oberfläche hatten wir bereits 19°C, was allerdings offensichtlich nichts bedeutete. Gar nichts. Denn in einer Wassertiefe von 7m waren noch immer Bedingungen um die 10-11°C, obwohl die Massen eigentlich schwerst durchmischt sein sollten. Egal. So sah es nun mal aus. Ich entschied mich jedenfalls für mindestens eine Falle einen relativ seichten nicht ufernahen Spot zu suchen, da sich an den Randruten seit Wochen nichts tat, was allerdings nicht gerade einfach war. Irgendwann war dann endlich ein dürftiges 2m 17°C Plateau gefunden, wo ich mit dem Aquascope trotz trüber Sicht einen ganz kleinen sandigen Platz ausmachen konnte. Die obligate Source-Snowman-Kombo wurde auf Optik platziert und drei Schäufelchen Partikel/Pellets mit ein paar einzelnen Murmeln hinzugefüttert. Neuer Spot, neue Hoffnung. Wer kennt das nicht.

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Die obligate Source-Snowman-Kombo wurde auf Optik platziert und drei Schäufelchen Partikel/Pellets mit ein paar einzelnen Murmeln hinzugefüttert.

 

Und dann hat´s plötzlich gleich in der ersten Nacht am neuen Platz gescheppert. Bämm! Erster Hub, erster Skelettwasserfisch 2018, drittgrößtes Rüsselgetier meines Lebens. Bist du deppat, ich hab´s nicht mehr gepackt. Allerdings hat die Sache jetzt auch einen Nachteil, mit dem ich aber ganz gut leben kann. Eine Steigerung werde ich dieses Jahr wohl nicht mehr leicht erleben. Ich brauche auch nicht extra erwähnen, dass wir nach dem Schuppenungeheuer, die nächsten Tage und Nächte keinen Biss mehr bekommen haben. An dem Spot schon gar nicht. Logisch. Es wäre ja zu einfach gewesen…

the source gefangener Karpfen

the source gefangener Karpfen

Aber ein weiser Mann hat mal gesagt: „Besser das Monster Ende April im Kescher, als gar nicht“

HANG LOOSE & TIGHT LINES
Sludge – Alex Hager

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